
»Ich bin dann mal weg!« So klappt’s mit dem Sabbatical
Erholung braucht Zeit. Drei Wochen Urlaub sind gut, doch nachhaltiger wirkt ein Sabbatical. Wie du deinem Arbeitgeber eine Auszeit schmackhaft machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.
Sabbatical – Zeitpunkt ist entscheidend
Am einfachsten lässt sich ein Sabbatical zwischen Kündigung und neuem Job realisieren. Wer sich ohnehin gerade neu orientiert – und idealerweise keine familiären Verpflichtungen hat –, kann sich die Auszeit vom Berufsleben einfach selbst genehmigen. Wer dagegen in seinem aktuellen Job länger pausieren und danach zurückkehren will, braucht Verhandlungsgeschick und gute Argumente für seinen Chef.
Auszeit für die persönliche Weiterbildung
Die besten Argumente hast du, wenn du das Sabbatical für eine Weiterbildung, ein berufsbezogenes Praktikum oder ein Zusatzstudium nutzen willst. Solche Auszeiten lassen sich prima als Gewinn für den Arbeitgeber präsentieren, der danach schließlich von deinen neuen Fähigkeiten profitiert. Auch Fremdsprachenkenntnisse oder Einblicke in fremde Kulturen können im aktuellen Job wertvoll und eine gute Argumentationshilfe sein.
Auszeit während einer Auftragsflaute
In Krisenzeiten herrscht bei so manchem Arbeitgeber Auftragsflaute. Vielleicht ist dein Chef angesichts einer schwierigen Wirtschaftslage froh, wenn du ein paar Monate unbezahlten Urlaub nehmen willst? So kann er Personalkosten einsparen, ohne dich ganz zu verlieren oder dir gar kündigen zu müssen. Nachteile können sein, dass du evtl. wenig Vorlauf für die Planung und kein Budget für große Sprünge hast. Doch lässt sich bestimmt auch dann eine gute Auszeit mit nachhaltigem Erholungseffekt gestalten.
Lösungen selbst anbieten
Wer kann während deiner Abwesenheit deine Aufgaben übernehmen? Du legst die Abwesenheit sogar extra ins Sommerloch? Dein Chef lässt sich eher auf deinen Wunsch ein, wenn du ihm einen ausgefeilten Plan präsentieren kannst, damit das Geschäft auch in deiner Abwesenheit weiterläuft.
Wenn vorhanden: Zeitwertkonto nutzen
Einige Firmen bieten ihren Arbeitnehmern an, Zeitguthaben auf sogenannten Zeitwertkonten anzusammeln. Ähnlich wie bei einem Bankkonto kannst du hier überzählige Stunden und nicht verbrauchte Urlaubstage ansparen, die über den gesetzlichen Mindesturlaub von 24 Tagen hinausgehen. Auch einen Teil des Gehalts kannst du – natürlich in Absprache mit deinem Arbeitgeber – deinem Konto gutschreiben lassen und dir später während eines Sabbaticals wieder auszahlen lassen. So kannst du deinen Chef in turbulenten Zeiten mit Mehrarbeit unterstützen und gleichzeitig später dein Sabbatical – zumindest teilweise – finanzieren.
Sabbatical in der Elternzeit
Wenn du Kinder hast, überlege dir während deiner Elternzeit ein Sabbatical zu nehmen. Denn Elternzeit kannst du nicht nur in den ersten drei Jahren beanspruchen, sondern bis zum achten Lebensjahr deines Kindes. Falls du mit deiner Familie auf Weltreise gehen willst, solltest du das möglichst bis zum 6. Lebensjahr deines Kindes machen, da die Kinder danach schulpflichtig sind.
Corporate Volunteering
Im Zuge des Employer Branding versuchen sich viele Arbeitgeber in der Öffentlichkeit und bei Bewerbern in einem guten Licht zu präsentieren. Planst du, dich während deines Sabbaticals ehrenamtlich für gesellschaftliche Zwecke einzusetzen, dann lass deinen Arbeitgeber daran teilhaben. Mit deinen Erfahrungsberichten aus deinem Corporate Volunteering kann dein Unternehmen demonstrieren, dass es gesellschaftliche Verantwortung übernimmt und zeigen, dass die Beschäftigten sich mit ihrer Zeit und / oder ihrem Know-how für gemeinnützige Projekte oder gesellschaftliche Belange engagieren, die außerhalb der regulären Geschäftstätigkeit des Unternehmens liegen.