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Elternzeit: Ohne Sorge in die Babypause
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Elternzeit

Elternzeit: Ohne Sorge in die Babypause

Windeln und Babygeschrei? Klar, wer dann die Hauptrolle spielt. Nun ist Elternzeit angesagt. Aber wie lange? Und wie gelingt später der Wiedereinstieg? Hier findest du wertvolle Strategie-Tipps für eine gelungene Elternzeit.

Längst ist Elternzeit nicht mehr nur Müttersache. Immer mehr Väter nehmen sich eine Auszeit vom Job, wenn der Nachwuchs da ist. Allerdings scheuen noch immer viele Väter längere Elternzeiten, weil sie berufliche Nachteile befürchten. Zwar sind Elternzeitler nahezu unkündbar, doch gibt es kein Anrecht auf den alten Job: Du hast lediglich das Recht, zu einem „gleichwertigen“ Arbeitsplatz zurückzukehren.

Was ist eine gleichwertige Tätigkeit?

Der Begriff „gleichwertig“ ist dehnbar, dennoch gibt es einige Kriterien: Die neue Tätigkeit muss im Wesentlichen dem entsprechen, was im Arbeitsvertrag und in deiner bisherigen Stellenbeschreibung steht. Wichtig dabei sind deine Qualifikation, die Bezahlung, die Arbeitszeit und der Arbeitsort.

Prüfe daher, was in deinem Arbeitsvertrag und deiner Stellenbeschreibung steht. Je konkreter dein Job dort benannt ist und beschreibt, wo und wie du eingesetzt wirst, desto eingeschränkter ist dein Chef später, wenn er dir eine andere Stelle zuweisen will.

Länge überdenken

Der berüchtigte Karriereknick hängt auch stark von der Dauer der Elternzeit ab. Hier gilt leider immer noch: Je kürzer, desto karriere-unschädlicher. Eine kurze Babypause (2 bis 4 Monate) ist meist kein Problem. Schwierig wird es, wenn Elternzeiten kombiniert werden und daraus gar mehrere Jahre werden. Denn damit ist man (oder Frau) erst einmal raus aus dem aktiven Geschäft und damit auch runter von der Karriereleiter.

Tipp: Nimm so viel Elternzeit, wie es deine Lebensumstände verlangen und so wenig wie möglich. Lass dich aber auf keinen Fall dazu drängen, deine gesamte Elternzeit bereits am Anfang verbindlich festzulegen. Denn wenn du die Zeiten später noch ändern möchtest, brauchst du die Zustimmung deines Chefs.

Arbeiten in der Elternzeit

Du willst in der Elternzeit ein paar Stunden pro Woche arbeiten, um beruflich nicht den Anschluss zu verlieren? Auch das ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich und eine gute Möglichkeit auf dem Laufenden zu bleiben. Das solltest du aber schon direkt beantragen, wenn du die Elternzeit ankündigst. Hat dein Chef nämlich schon einen Ersatz für dich besorgt, darf er deinen Antrag ablehnen.

Den Chef ins Boot holen

Am besten überlegst du mit deinem Vorgesetzten schon vor der Geburt, wie ein Rückkehr-Szenario für dich aussehen kann. Kannst du – eventuell in Teilzeit – zu deinem bisherigen Job zurückkehren? Überlege, welche Stelle alternativ zu deiner neuen Lebenssituation passen könnte und schlage das deinem Chef aktiv vor. Vielleicht kannst du Jobsharing oder Homeoffice-Zeiten vereinbaren? Je konkreter und ausgefeilter deine Idee ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass dein Chef Interesse zeigt.

Bleib in Kontakt

Sieh zu, dass du bei deinem Chef und deinen Kollegen während der Elternzeit nicht in Vergessenheit gerätst. Geh mal mit dem Baby in der Firma vorbei, nimm auf jeden Fall an Feiern teil und geh zwischendurch mit dem Team zum Mittagessen. So bleibst du im Gedächtnis und erfährst zeitnah die Neuigkeiten.

Tipps für werdende Väter

Als Vater solltest du die Elternzeit nicht zu früh mitteilen. Denn dein Elternzeit-Kündigungsschutz startet nämlich erst 8 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin bzw. vor Beginn der Elternzeit. Lehnt dein Arbeitgeber deine Elternzeit ab, besteht die Gefahr zuvor gekündigt zu werden. Als Mutter bist du da fein raus, da du bereits in der Schwangerschaft und während des Mutterschutzes Kündigungsschutz genießt.