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Mit Druck umgehen: 10 Soforthilfe-Tipps
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Mit Druck umgehen: 10 Soforthilfe-Tipps

 Andrea Länger
Andrea Länger
Diplom-Sozial­pädagogin, Trainerin & Coach

Permanente Anspannung im Job ist nicht angenehm und kann auf lange Sicht sogar krank machen. Wichtig ist daher, rechtzeitig für Entlastung zu sorgen. Unsere Gastautorin Andrea Länger gibt dir 10 Soforthilfe-Tipps für belastende Situationen.

Fühlst du dich gestresst und angespannt? Bist du auf jemanden sauer? Du platzt fast vor Wut? Du ärgerst dich über etwas? Sorge für Entlastung sobald du inneren Druck bemerkst. Früher konnten wir die Stresshormone in solchen Situationen durch Kampf oder Flucht abbauen. Heute geraten wir oft in eine Art Erstarrung, weil wir uns am Arbeitsplatz nicht angemessen körperlich und emotional abreagieren können.

Verharre nicht in der Situation und gebe dich den negativen Gefühlen, wie zum Beispiel Ärger und Wut, nicht zu lange hin. Baue deine Stressgefühle mit einfachen Mitteln und kurzen Übungen aktiv ab. Entlaste dich bei innerem Druck. Finde eine Ausdrucksmöglichkeit für diese unangenehmen Emotionen. Die folgenden Tipps helfen beim Loslassen.

10 Soforthilfe-Tipps für den Umgang mit Druck

  • Schaue aus dem Fenster und blicke in die Weite.
  • Öffne das Fenster und atme frische Luft ein.
  • Atme betont lange und hörbar aus. Strecke dich. Bleibe aufrecht – innerlich wie äußerlich.
  • Bestärke dich selbst: „Das schaffe ich.“ „Eins nach dem anderen.“ „Alles wird gut.“
  • Reagiere dich körperlich ab. Haue mit der Faust auf den Tisch oder schlage in ein Kissen.
  • Schreibe alles auf, dann sind die Gedanken aus deinem Kopf. Das entlastet ungemein.
  • Unterbreche deine Arbeitstätigkeit und nehme dir frei.
  • Gehe raus und laufe eine Runde oder gehe spazieren.
  • Schimpfe beim Autofahren in voller Lautstärke. Dreh die Musik laut auf und lass deinem Frust verbal freie Bahn.
  • Rufe eine vertraute Person, einen Freund, eine Freundin an.

Lernen statt scheitern

Wenn du lernst, auch die positive Seite von „schwierigen“ Ereignissen zu sehen, kannst du mit dem nötigen Abstand sogar einen Nutzen erkennen und dankbar für die Erfahrungen sein. Mit Hilfe der folgenden Fragen kannst du unangenehme Situationen und Erlebnisse sinnvoll einordnen.

Zur Sinnorientierung kannst du dich fragen „Was kann ich aus dieser Situation lernen?“ Um die Lage zu relativieren, frage dich „Wie blicke ich in 10 Jahren auf die Situation zurück?“ Distanz kannst du herstellen, wenn du dich fragst „Was würde ich meiner besten Freundin, meinem besten Freund in dieser Situation raten?“ Unterziehe deiner Wahrnehmung einem Realitätscheck: „Ist das wirklich so?“ Kontrolliere deine Gedanken und frage dich: „Welche Gedanken helfen, die Situation zu meistern?“ Du kannst dir auch ein Katastrophen-Szenario vorstellen: „Was würde im schlimmsten Fall geschehen? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?“

Hol dir Hilfe

Sollten dein Ärger und deine Gefühle von Ohnmacht längere Zeit, mehrere Tage oder sogar Wochen, anhalten und du in den Gesprächen mit den Kolleginnen und Kollegen, im Team und den Vorgesetzten keine Besserung erleben, lasse dich professionell unterstützen. Wende dich an den Betriebsrat, den Personalrat, die Stabsstellen, die für die Gesundheit am Arbeitsplatz zuständig sind. Externe Coaches, Beraterinnen und Mediatoren sind hilfreich, wenn du den Eindruck hast, die Situation hat sich festgefahren und die Missstimmung oder der Konflikt drohen chronisch zu werden.