Karriere Boost Eine Initiative von Haufe.
Wenn deine Antworten nicht mehr passen, stelle andere Fragen!
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Wenn deine Antworten nicht mehr passen, stelle andere Fragen!

 Udo Haeske
Udo Haeske
Coach, Trainer & Berater

Die Sache mit den ewigen Antworten

Als Kinder waren wir unbarmherzige Fragensteller. Wir gaben selten nach der ersten Antwort Ruhe, oder? Irgendwann sind wir erwachsen geworden, haben weniger Fragen gestellt aber genug Antworten gesammelt, um zu wissen, wie die Welt um uns herum funktioniert. Und sie funktioniert und funktioniert und funktioniert. Nach einer Weile geriet dann etwas Entscheidendes in Vergessenheit: dass keine Antwort für ewig gültig ist. Nicht einmal in den Naturwissenschaften.

Die Sache mit den neuen Antworten

Dass keine Antwort ewig gültig ist, führen Kreative uns immer wieder vor Augen und wir erwarten es auch von ihnen: unablässig entstehen neue Songs, unterhaltsame YouTubes, Fortsetzungen von Gaming-Abenteuern. Die frische Streaming-Staffel verführt zum Bingewatching, der aktuelle Bestseller soll uns wieder in eine fremde Welt entführen, und wann gibt es endlich ein neues Banksy-Graffiti? Welche unverzichtbaren Features hat das anstehende Mobilphone und welche Sneakers sind eigentlich gerade angesagt?

Wie auch immer man die unendliche Produktion des Kreativen bewertet, eins kann man nicht leugnen: Da draußen in der Welt entstehen tatsächlich immer wieder neue Antworten auf alte Fragen. Und bei dir? Wie sieht es da drinnen in dir aus? Hast du auch noch neue Antworten auf die alten Fragen? Und welche Fragen stellst du eigentlich?

Die Sache mit dem Festhalten an alten Antworten

Solange die Antworten funktionieren, kannst du auf Autopilot durch das Universum gleiten. Aber manchmal funktionieren die Antworten, die du auf die Fragen des Lebens gibst, einfach nicht mehr. In Krisen geschieht das rasch, unvorhersehbar und ohne dass man es verhindern könnte. Alarm! Ende mit Autopilot. Du musst wieder ins Cockpit. Das strengt an und kann Panik auslösen – insbesondere, wenn die Reise sicher schien, weil die Risiken des Lebens nicht in der Routenberechnung vorkamen. Reflexhaft wird dann gejammert, geflucht, verflucht, beschuldigt, gefordert, getrickst, … eigentlich nur, um an alten Antworten festhalten zu können. Menschlich. Aber ändert es etwas?

Entweder man wartet ab, dass alles wie früher wird, oder man übernimmt das Steuer und startet neu durch. Dabei hilft, sich an das Wesentliche zu erinnern. Die Sache mit den Antworten, die sich ändern können. Neue Antworten. Ok? Dann kann die Reise beginnen. Anschnallen, die Kreativitätsreserven hochladen und wieder navigationsfähig werden. Wenn du dazu bereit bist, sind die Voraussetzungen gegeben und der Countdown zu einem neuen Start läuft.

Die Sache mit dem Finden von neuen Antworten

Jungendliche Neugier ist der Treibstoff für frische Antworten und eine neue Richtung. Erinnere dich daran, dass dieser Teil in dir schlummert und nur geweckt werden will. Und das Mindset der Kreativen hilft dir, dich selbst und andere mit neuen Antworten zu überraschen. Aus Neugier entstehen automatisch wieder Fragen.

Und um die richtigen Fragen zu stellen, macht man es wie die Kreativen. Sie stellen natürlich nicht die Frage, was andere tun könnten, oder wie bekannte Antworten wiederholt werden können. Sie fragen: „Was kann ich anders machen, was einen Unterschied macht?“

An dieser Frage kannst du dich eine Weile abarbeiten, um Antworten für dich zu produzieren. Lass dir Zeit dabei, mache Notizen, spinne Gedanken weiter, bespreche sie, lass sie reifen und erlaube dir verwegene Ergebnisse. Erst dann gehe kritisch an die Selektion.

Wirklich neue Antworten erscheinen zu Beginn immer unrealistisch. Sonst wären sie ja nicht neu, oder? Deshalb möchten sie reifen. Verlasse dich auf dein Gefühl: die Neugier, die dich nach neuen Möglichkeiten suchen ließ, wird dir auch ein Ratgeber sein, die Weichen richtig zu stellen.

Die Sache in die Hand nehmen

Das Wichtigste erreichst du aber schon im ersten Schritt: Du wirst aktiv, du bist wieder am Steuer und du nimmst kreativ Einfluss auf deine Zukunft.

John McAffee hat 1988 einmal gesagt:

„Die Virenproblematik ist nur ein temporäres Problem.“

John McAffee, 1988

Er bezog sich auf Computerviren. Wir wissen heute, dass seine Einschätzung falsch war. Egal, um welche Art von Viren es geht: wir werden immer wieder gezwungen bleiben, neue Antworten zu suchen. So ist das Leben. Das macht es spannend. Auch wenn wir es zwischenzeitlich vergessen. Aber mit einem Creative Mindset vertraue ich darauf, dass das immer möglich ist – auch für dich. Aber nicht als Passagier auf Autopilot, sondern mit beiden Händen am Steuer.