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Genug gejammert: 3 Tipps gegen die Jammer-Kultur
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Jammern in den Griff kriegen

Genug gejammert: 3 Tipps gegen die Jammer-Kultur

 Susanne Nickel
Susanne Nickel
Executive Coach, Rechtsanwältin & Management-Beraterin

Wer will, findet ihn immer: den Grund zu jammern. Und auch wenn das Jammern durchaus auch positive Effekte hat – wird es zuviel, landet man in einer Negativspirale. Unsere Gastautorin Susanne Nickel gibt euch drei Tipps, wie ihr der Jammer-Kultur Einhalt gebieten könnt.

Hast du dich schon einmal gefragt, warum so viel gejammert wird in Unternehmen? Die Kollegen jammern über die Arbeitsbelastung und den stressigen Job, der Chef klagt über schlechte Zahlen, die ganze Abteilung betreibt Schwarzmalerei – früher war alles einfach besser.

Doch warum das ganze Gejammer? Schon die afrikanischen Büffel schaffen es durch lautstarkes Jammern, die Herde zusammenzuhalten. Sogar angreifende Löwen haben keine Chance, wenn ein an den Rand gedrängtes Herdentier völlig verzweifelt von den Raubtieren bedroht, durch Jammern seine Weggefährten herbeifleht und diese ihn dadurch vor dem sicheren Tod retten.

Im Job wird auch gerne in der Gruppe gejammert. Es geht zwar nicht mehr ums Überleben, aber durch unser Klagen verschaffen wir uns Aufmerksamkeit und Verständnis wie auch Mitleid. Beziehung und Wir-Gefühl werden durch Jammern hergestellt, niemand will aus dem Rahmen fallen, also macht man mit. Fakt ist: Jammern verbindet.

Raus aus der Jammer-Kultur!

Zwar kann Jammern nützlich sein, um sich zugehörig zu fühlen, das Gruppengefühl wird gestärkt. Das kann deine Karriere unterstützen. Leider hat unser ständiges Klagen aber auch noch andere Auswirkungen: Beim Jammern konzentrieren wir uns immer nur auf die Defizite. Wir fühlen uns zwar zugehörig, aber zu einer defizitären Gruppe.

Was passiert, wenn wir uns immer nur auf Mängel konzentrieren? Unser Selbstwertgefühl schwindet und wir trauen uns immer weniger zu. Hirnforscher konnten belegen, dass wir uns auch die passenden inneren Bilder ausmalen und diese wiederum durch Feuerung der entsprechenden Neuronen, die sich vernetzen, Straßen in unserem Gehirn bauen. Auf diesen Straßen bewegen wir uns dann mit der entsprechenden Körperhaltung und Einstellung. Dann wundern wir uns, dass immer genau das befürchtete Übel eintritt. Wie wäre es, wenn wir uns auf unsere Ressourcen und Stärken konzentrieren und anfangen, kleine Schritte auf positiven Pfaden zu beschreiten?

Das Jammern im Griff: 3 Tipps

Doch Jammern einfach nur beiseiteschieben, funktioniert auch nicht so einfach. Hier bekommst du drei Tipps, wie es gelingen kann.

#1: Dein Jammerstuhl: Installiere deinen ganz persönlichen Jammerstuhl. Ja, du hast richtig gelesen. Den Jammerstuhl stellst du in deiner Wohnung in eine Ecke und gibst dadurch dem Jammern Raum. Und wenn du klagen oder mal so richtig losjammern möchtest, dann setzt du dich darauf und lässt alles einmal so richtig raus. Wir erlauben uns das Jammern, allerdings eben nur auf diesem Stuhl – also Jammern mit Plan und Ziel!

#2: Die Anti-Katzenjammer-Übung: Wenn du abends im Bett liegst, denkst du an drei bis fünf Dinge, gerne auch kleine, die am Tag gut gelaufen sind. Bedanke dich dafür, bevor du einschläfst. Du wirst sehen, das bewirkt Wunder, wenn du es eine Weile durchhältst, und es zaubert dir ein Lächeln beim Einschlafen ins Gesicht. Mache das zu deiner kleinen Abendroutine.

#3: Lächeln erlaubt! Lächle einfach ein paar Mal bewusst tagsüber, einfach für dich selbst. Selbst ein gespieltes Lächeln aktiviert ähnliche Körperprozesse wie eines, welches sich aus der Situation ergibt. Und eine Minute Lachen wirkt wie ein Entspannungstraining von 45 Minuten und löst Stress am Arbeitsplatz. Vielleicht bemerkst du dann sogar noch weitere Veränderungen um dich herum: Denn Lachen verbindet auch.