
Führen in Krisenzeiten: 5 Tipps für Akzeptanz und Vertrauen
Manche Zeiten sind besonders herausfordernd. Doch bringt es nichts, den Kopf hängen zu lassen. Mit Akzeptanz und Vertrauen kommt man dagegen weiter, meine Daniela Landgraf in ihrem Gastbeitrag (Teil 6 der Serie zu mentaler Stärke).
Manche Zeiten sind besonders herausfordernd, gerade jetzt. Themen wie wirtschaftliche Sorgen und Existenzängste, bis hin zu Fragen wie z.B.: „Wie organisiere ich mich im Homeoffice?“ oder „Wie führe ich ein Team, deren Mitglieder im Homeoffice sind?“ sind weit verbreitet.
Akzeptanz und Vertrauen
Gerade in schwierigen Zeiten brauchen alle Beteiligten die sprichwörtlichen Nerven aus Stahl! Und so manches Mal fehlt es an der notwendigen Zuversicht für die Zukunft.
Mitarbeitern im Homeoffice wird so manches Mal viel abverlangt. In einer Wohnung, die bisher ausschließlich der Familie gewidmet war, müssen nun Büroplätze (vielleicht sogar von zwei Personen) und „Klassenräume“ (Homeschooling) geschaffen werden. Welch eine Kraftanstrengung!
Und wie ist es mit Single-Haushalten? Wie gut kommen alleinstehende Menschen, die vorher jeden Tag ihre Kollegen um sich hatten, überhaupt damit zurecht? Besteht die Gefahr der Vereinsamung?
Führungskräfte stehen in solchen Zeiten vor neuen Herausforderungen. So kann z.B. nicht kontrolliert werden, wie viele Stunden der Mitarbeiter tatsächlich arbeitet, und ob nicht während der Bearbeitung von Mails parallel das Mittagessen für die Kinder gekocht wird.
Um mit der Situation besser klarzukommen, sind Akzeptanz und Vertrauen gefragt, zwei wichtige Essenzen von mentaler Stärke. Ohne Akzeptanz kann Vertrauen kaum entstehen. Und ohne Vertrauen wird es schwierig, zuversichtlich und voller Energie in die Zukunft zu schauen.
Meine 5 Tipps für Führungskräfte
1. Halte regelmäßig Kontakt zu deinen Mitarbeitern. Häufigere kurze Kontakte schaffen mehr Nähe und Vertrauen, als nur einmal wöchentlich ein langes Meeting. Optimal wäre das ganze bei eingeschalteter Kamera – das schafft mehr Nähe, als nur zu telefonieren.
2. Plane bewusst Auszeiten während des Tages ein, damit du bei Kräften bleibst. Nimm dir, wie im Büro auch, die Zeit für Pausen. Pausen während des Tages sorgen für mehr Leistungsfähigkeit in den produktiven Zeiten. Iss z.B. mit deiner Familie oder deine:r Partner:in zusammen Mittag oder nimm dir einfach eine „Ich-Zeit, in der du nicht erreichbar bist und beispielsweise Sport machen oder spazieren gehst. Rege das Gleiche auch bei deinen Mitarbeiter:innen an.
3. Zeige Nähe durch Offenheit und Klarheit! Klare Ziele und Visionen für das Team und jeden einzelnen Mitarbeiter können sehr motivierend sein, wenn sie realistisch sind. Unrealistische Ziele hingegen wirken demotivierend.
4. Zeige dich sich von deiner menschlichen Seite. Du darfst auch mal eigene Schwächen zugeben und damit die Brücke dafür bauen, dass deine Mitarbeiter sich öffnen und von ihren wahren Befindlichkeiten sprechen.
5. Wertschätzung als Wirtschaftsfaktor: Menschen, die sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen, sind viel leistungsbereiter. Wertschätzung sorgt für Zuversicht und Sinn. Wenn Menschen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen, motiviert das und sorgt für Akzeptanz widriger Umstände, sowie dafür, dass vertrauensvoll in die Zukunft geschaut werden kann. Feiere Zwischenerfolge mit deinem Team – auch virtuell!
Führung ist immer auch Selbstführung
Gute Führung fängt mit einer guten Selbstführung an! Wenn Führungskräfte Nähe, Zuversicht und Sinn vermitteln, wird auch das Team herausfordernde Zeiten wie die aktuellen gut überstehen.
In Teil 1 dieser Serie zeige ich dir die 5 Bausteine für mentale Stärke, in Teil 2 geht es um Erfolg und Zufriedenheit, Teil 3 befasst sich mit dem Entstehen von mentaler Stärke. In Teil 4 zeige ich dir, wie du Ziele mit einer zuversichtlichen Grundhaltung erreichst, und in Teil 5 wie Selbstwert und Erfolg zusammenhängen.