
Der Unsinn mit dem Sinn: Finde dein „Why“!
Im Zuge von Agilität und New Work machen sich viele Unternehmen auf den Weg, ihren eigenen Sinn zu finden – oder wiederzufinden. Wieso hier Workshops und Technologien nicht weiterhelfen und warum Mitarbeiter Unternehmer werden sollten, erklärt Dominique Stroh in ihrem Beitrag.
Seit geraumer Zeit entwickelt sich um die ganzen New Work Debatten der Begriff „Purpose“ – also wie ein Unternehmen den eigenen Sinn und Zweck sinnvoll gestaltet, idealerweise auch für oder gerade wegen der Mitarbeiter.
Was ist der Sinn?
Nun dürfen wir an der Stelle nicht vergessen, dass Umsatz und Wachstum meist der Unternehmenszweck war, offen betrachtet noch ist. Jegliche Unternehmensziele bis zum Mitarbeiter runtergebrochen sind nämlich alles andere als agil und selbstbestimmend. Das heißt der gesamte Rahmen um New Work zu leben ist nicht geschaffen.
Viele Unternehmen kennen nicht mal mehr ihren Zweck, der bei einer Gründung doch genau das ist was uns antreibt – unser „Purpose“.
Der Zauber des Anfangs
Jedes Unternehmen fängt also mit einem „Why“ an – so entstehen grandiose Ideen. Genau diese Ideen inspirieren andere für ein Unternehmen zu arbeiten, da es womöglich die eigenen Werte spiegelt. Mit der Zeit, wenn ein Unternehmen dann wächst, entstehen Strukturen und Prozesse, Chaos und Kreativität nehmen ab. Zu diesem Zeitpunkt findet dann meist auch der Wendepunkt statt. Das Unternehmen verliert seine Story.
Was ist also der Zauber von Unternehmen, die ihre Ideologie nicht verloren haben und genau deswegen sogar noch wachsen?
Volle Verantwortung, volle Selbstverwirklichung
Ein Beispiel: Netflix. Umfragen der Bewertungsplattform Glassdoor zeigen immer wieder, dass die Mitarbeiter das Unternehmen zu 70% ihren Freunden weiterempfehlen würden. In der Umsetzung sieht es wie folgt aus: Mache deinen Mitarbeiter zum Unternehmer. Denn als Unternehmer bestimmen die Mitarbeiter ihren Urlaub, nämlich wie viel sie im Jahr brauchen, aber auch das Budget und ihre Zielerreichung eigenständig. Volle Verantwortung. Und unter den Gesichtspunkten, und hier kommt mal wieder Maslow ins Spiel, zeigt sich: es geht um Selbstverwirklichung.
Echtes Management in der digitalen Zeit
Also liebe Unternehmen – wacht auf in euren Elfenbeintürmen! Anstatt tagelange Vision-Workshops zu machen, sorgt lieber für eine Unternehmenskultur des WIR. Sorgt für ein Umfeld, in dem Arbeitnehmer wirkliche Unternehmer werden und in dem gemeinsam nach der „Purpose“ gesucht wird. Wo Visionen und das Why gemeinsame Sache werden und dadurch Sinn entsteht. Weg mit dem ganzen Unsinn um Agilität und New Work, der mehr dem Selbsterhaltungstrieb dient (man könnte ja „ge-kodak-ed“ werden). Es geht um echtes Management in der digitalen Zeit. Und da geht es eben nicht nur um Technologie, sondern vor allem um einen Wert, der viel stärker kaum sein könnte: SINN.
Dem Wohl aller Menschen dienen
Vor kurzem haben sich Unternehmer wie Tim Cook oder Jeff Bezos und weitere Großunternehmen mit einer Anzeige in der Sonntagsausgabe der New York Times zusammengeschlossen und zu einem fairen Umgang mit ihren Kunden, Mitarbeitern und Zulieferern aufgerufen. Dass der Kapitalismus nicht nur den Firmenprofiten und damit den Aktionären dient, sondern dem Wohl aller Menschen.
Mark Twain sagte einst: „Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag an dem du geboren wurdest, und der Tag, an dem du herausfindest, WARUM!“
Sinn schaffen statt Unsinn betreiben
Lasst uns also an dem SINN arbeiten anstatt UNSINN zu betreiben, werde ein echter New Worker und lebe Agilität. So schaffst du auch ein Umfeld, das sich sinnvoll anfühlt.