
Worauf Personaler bei einer Bewerbung achten – Tipps vom Insider
Das Bewerbungsschreiben ist deine Visitenkarte. Daher solltest du dir Mühe geben. Doch wo sind Personaler besonders streng, wo drücken sie ein Auge zu? Wir haben bei einem Recruiter der Haufe Group nachgefragt und die besten Insidertipps in einer kleinen Serie für dich zusammengestellt. Hier der erste Teil.
Nahezu jeder Bewerber kommt ins Schwitzen, wenn er seine Bewerbung gestaltet. Schließlich ist sie die Visitenkarte deiner beruflichen Kompetenzen. Doch worauf legen Personaler besonders Wert? Die folgenden Tipps aus einem Experten-Gespräch teilen wir gerne mit dir.
Auf was achtest du bei einer Bewerbung am meisten? Welche Rolle spielt das Layout und die Gestaltung?
Am wichtigsten ist deine fachliche Eignung für die Position, die aus dem Lebenslauf und weiteren Unterlagen hervorgehen sollte. Eine Bewerbung sollte übersichtlich gestaltet und leicht zu lesen sein, dass es dem Recruiter oder Hiring Manager leicht fällt zu verstehen, warum du für die Position geeignet sein könntest. Mach es dem Recruiter leicht, deine Qualifikationen schnell zu erfassen.
Das Layout ist Geschmackssache und eine eher konservative oder klassische Aufmachung ist daher kein Ausschlusskriterium. Natürlich kommt es dabei auch auf die Stelle an: Bewirbst du dich als Grafiker, sollte deine äußere Form natürlich optisch herausragen und ansprechend und modern gestaltet sein.
Es ist viel wichtiger, ob der Bewerber zeigen kann, dass er die Anforderungen aus der Stellenanzeige mit formalen Qualifikationen belegen kann. Dies sollte z. B. aus dem Lebenslauf oder Arbeitszeugnis hervorgehen.
Wie formuliere ich das Anschreiben, wenn ich in der Stellenanzeige geduzt werde?
Wirst du in der Stellenanzeige geduzt, ist dies meistens Teil der Unternehmenskultur und in der Firma üblich. Dann kannst du in der Regel auch den Recruiter per Du ansprechen.
Manchmal sind Firmen da allerdings etwas inkonsequent. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, bewirb dich per „Sie“ und schau, wie du bei einer Einladung zum Vorstellungsgespräch angesprochen wirst. Wirst du hier geduzt, kannst du auch per „Du“ antworten.
Wieviel Zeit verwenden Personaler, um eine Bewerbung zu prüfen?
Versetz dich in die Lage des Personalers: Trudeln viele Bewerbungen auf eine Stellenanzeige ein, dann muss er einen ganzen Stapel durchsehen. Klar, dass davon nur ein Bruchteil eingeladen wird. In der Praxis nimmt er sich daher oft nur wenige Sekunden Zeit, um eine erste Vorauswahl zu treffen. Wer hier eine unübersichtliche Aufmachung gewählt hat, ist klar im Nachteil und landet ganz sicher auf dem ABSAGEN-Stapel.
Tipp: Schreib deinen Lebenslauf aus der Perspektive eines Unwissenden, der deine bisherigen Arbeitgeber und deren Aktivitäten nicht kennt. Nenne neben dem Firmennamen beispielsweise die Branche, in der du tätig warst und die Produkte, die das Unternehmen verkauft. Beschreibe im Lebenslauf kurz und knackig die für die neue Stelle relevantesten Tätigkeiten, bei denen du bereits Erfahrung aus deinem alten Job vorweisen kannst. Hier gilt: Mach es dem Personaler leicht, deinen Lebenslauf zu lesen sowie schnell und einfach zu erfassen, welche Qualifikationen du dir bereits angeeignet hast. Je übersichtlicher du den Lebenslauf und das Anschreiben gestaltest, desto eher wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Hebe ich mich als Bewerber ab, wenn ich zuerst anrufe und mich telefonisch nach der Stelle erkundige?
Natürlich hört der Recruiter ganz genau hin, wenn du dich telefonisch nach der Stelle erkundigst. Auch dieser Eindruck spielt bei der anschließenden Prüfung eine Rolle. Wenn du anrufst, stelle auf keinen Fall nur Alibifragen, damit du im Anschreiben darauf Bezug nehmen kannst. Damit klaust du dem Personaler nur seine Zeit! Ruf nur wegen ernst gemeinter Fragen an, z. B. um Unklarheiten in der Anzeige zu klären oder ernst gemeinte tiefergehende Fragen zur Perspektive, Verantwortungsbereich etc. zu stellen.
Kommen besonders „witzige“ Einleitungen bei einem Anschreiben gut an?
„Sie suchen einen fähigen Mitarbeiter? Hier bin ich.“ – Solche Einleitungen fallen eher unter „versucht, aber nicht gekonnt“. Generell kannst du deine Bewerbung unkonventionell beginnen, etwa: „Als xy habe ich die langjährige Erfahrung noch nicht, aber ich habe Biss und Lust auf diesen Job. Wollen wir mal telefonieren?“
Wenn du dir sicher bist, dass du im Anschreiben witzig sein kannst, versuche es. Sei dir aber bewusst, dass das Risiko groß ist danebenzuliegen. Dann musst du in Kauf nehmen, dass du vielleicht dadurch schlechtere Karten im Vergleich zu den übrigen Bewerbungen hast.
Fortsetzung folgt nächste Woche!
Mehr Insider-Tipps für deine Bewerbung bekommst du in Teil 2 unserer Serie. Ausführliche Infos zu allen Bewerbungsphasen und wertvolle Zusatzfunktionen mit der Augmented-Reality-App bietet dir unser Bewerbungsratgeber. Wenn du dich für Jobs bei Polizei, Bundeswehr oder Zoll interessierst, erhältst du Tipp über deren spezielle Anforderungen in einem speziell dafür konzipierten Buch.
Vielleicht wäre ja auch ein Job bei der Haufe Group etwas für dich? Wenn du dich konkret für Stellen bei uns interessierst, schau mal auf unserer Karriere-Seite vorbei.