Karriere Boost Eine Initiative von Haufe.
Drei einfache Schritte zur Freude im Job
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Drei einfache Schritte zur Freude im Job

 Jan Metzger
Jan Metzger
Intendant von Radio Bremen

Warum sind eigentlich so viele Leute unglücklich in ihrem Job? Studien sprechen immer wieder davon, dass jeder Fünfte aller Berufstätigen in der inneren Kündigung ist. Und nur jeder Zehnte steht voll hinter seiner Firma. Unsere Gastautoren Jan Metzger und Friedrich Mautsch erklären, warum das so ist und was man als Führungskraft und Unternehmen dagegen tun kann.

Nur eine kleine Zahl der Angestellten steht wirklich mit vollem Herzen hinter seinem Unternehmen. Warum das so ist? Einfache Antwort: Weil die wenigsten wirklich verstehen, wie Menschen in Organisationen ticken. Weil viele im magischen Denken festhängen: “Wenn ich etwas will”, denkt der Chef, “dann müssen meine Mitarbeiter das tun!” Und wundert sich erst, dass genau das nicht passiert, dann ärgert er sich und später resigniert er vielleicht. Und der Team-Player denkt: „Es liegt doch auf der Hand, was jetzt hier das Richtige ist – warum machen wir es nicht einfach so?“ Und kann nicht verstehen, dass die anderen im Team das völlig anders sehen. Dann kommt der Frust und irgendwann die innere Kündigung.

Ständig bleiben wir im Unterholz der Organisation hängen. Bewegen uns, aber kommen nicht weiter. Das muss nicht so sein.

Drei einfache – einfache? – Schritte, um das zu verändern. Drei einfache, wenn man so will, Schritte zum Erfolg – ob als Führungskraft oder als Mitarbeiter:

Schritt 1: Rollen-Klarheit

Klärt eure Rollen! Es ist extrem nützlich, sich immer wieder eine simple Frage zu stellen: Wofür genau bin ich hier? Wofür bezahlt mich meine Firma? Will sie wirklich, dass ich die Arbeit meines Kollegen mitmache? Will sie, dass ich mich als Chef ständig operativ um die Jobs meiner Mitarbeiter kümmere? Will sie, dass unser Team mit dem Nachbarteam konkurriert? Wofür bin ich in meinem Job eigentlich da – und wofür die Kolleginnen und Kollegen an meiner Seite? Wo ergänzen sich unsere Rollen und wo überschneiden sie sich? Meist wird das weder ausgesprochen noch gar transparent verhandelt. Genau das aber sollte man in einem ersten Schritt tun: In eine Rollen-Verhandlung eintreten und die verschiedenen Rollen so klären, dass sie sich möglichst gut ergänzen.

Schritt 2: Verantwortung übernehmen

Nehmt eure Verantwortung wahr! Ist erst einmal geklärt, wer im Team oder in der Führungs-Crew wofür genau da ist, dann kennt jeder die eigene Verantwortung. Und kann loslegen. Es ist nicht mehr die Chefin oder der Chef, die alles dirigieren, sondern jede und jeder im Team weiß, was an ihrem jeweiligen Platz erforderlich ist. Vor allem aber: Ist für den Erfolg an seinem Platz (und in seiner Rolle) selbst verantwortlich. Und kassiert natürlich auch das Lob und die Lorbeeren dafür!

Schritt 3: Gebt Freiheit!

Aus geklärten Rollen und Eigenverantwortung heraus entsteht eine Kraft, die unwiderstehlich ist: Freiheit. Alle geben an ihrem Platz ihr Bestes, weil sie ihren Job und ihre Verantwortung kennen und weil sie die Freiheit haben, ihre Sache nach eigenen Vorstellungen so gut wie möglich zu machen. In geklärten Rollenverhältnissen muss nicht mehr konkurriert werden – im Gegenteil, sie sind die Voraussetzung für eine entspannte und produktive Kooperation. Es entstehen Wertschätzung und Bindung zwischen den Teammitgliedern: Du bist kompetent für dein Feld, ich bin kompetent für mein Feld. Du lässt mich zufrieden, ich lasse dich zufrieden. Über deinen Erfolg kann ich mich genauso freuen, wie über meinen eigenen. Teams werden plötzlich mehr als die Summe ihrer einzelnen Mitglieder. Eine Dynamik nach oben entsteht: Bindung, Wertschätzung, Leistung, Freude. Es ist eine beglückende Erfahrung, zu erleben, dass ein Team auf diese Weise über sich selbst hinauswächst – und dabei auch noch Spaß hat. Spaß am Erfolg.

It takes two to tango

Freiheit und Verantwortung in der Rolle – es ist wie beim Tango tanzen: Führen ist ein Impuls. Folgen geschieht in eigener Verantwortung und in Freiheit. Der Führende begleitet die Bewegung nach vorne. Schon mal die Arbeit in einer Organisation als Choreografie betrachtet? Als Tanz? Nein? Dann wird es Zeit. Freude und Erfolg sind die Belohnung.