Karriere Boost Eine Initiative von Haufe.
Der erste Job, das erste Geld – 7 clevere Punkte für deinen Start in die Altersvorsorge
Karriere Boost Eine Initiative von Haufe.
  • Dark Light

Der erste Job, das erste Geld – 7 clevere Punkte für deinen Start in die Altersvorsorge

Prof. Dr. Hartmut Walz
Prof. Dr. Hartmut Walz
Hochschullehrer & Berater

Altersvorsorge? Die wenigsten Berufseinsteiger haben das wirklich auf dem Schirm. Ein Fehler, wie Hartmut Walz in seinem Gastbeitrag erklärt. Hier gibt er dir 7 Tipps für den perfekten Start in die Altersvorsorge.

Zugegeben, beim ersten Job gleich an die Rente und an Altersvorsorge zu denken, wirkt nicht besonders sexy. Und doch ist es clever. Verlasse dich nicht nur auf die gesetzliche Rente! Du solltest auch mit einer eigenen Geldanlage vorsorgen. Das Gute daran: Du bist jung und hast dafür sehr viel Zeit. Diese Zeit spielt für dich.

In meinem Blogbeitrag „10 schnelle Tipps zu mehr finanzieller Freiheit“ habe ich dir bereits ein paar grundlegende Geld- und Finanztipps gegeben. Die helfen dir auf alle Fälle bei deinem Start in die eigene Altersvorsorge.

7 Tipps für den Start in die Altersvorsorge

Beherzige zusätzlich folgende Checkliste – und beachte die Reihenfolge:

  1. Existentielle Risiken absichern. Das ist alternativlos der erste Punkt auf deiner Liste. Erst wenn du eine Privathaftpflichtversicherung und in den meisten Fällen eine Berufsunfähigkeitsversicherung hast, kümmerst du dich um die nächsten Punkte.
  2. Schulden tilgen. Das ist wichtig, damit du Überblick und Freiheit über deine Finanzen hast. Zahle z. B. die BaföG-Raten ab. Begleiche alle Konsumkredite. Sei extrem vorsichtig mit allen Ratenkäufen und Leasingangeboten. Erstens sind diese sehr teuer (hoher Effektivzins!). Zweitens schafft man sich mit diesen oft Dinge an, die man sich eigentlich nicht leisten kann. Besonders wichtig: vermeide, deinen Dispokredit in Anspruch zu nehmen!
  3. Laufende Ausgaben abdecken. Mach dir klar, was dein Leben kostet. Wie in Omas Haushaltsbuch solltest du deine Ausgaben zumindest im Kopf haben für Wohnen, Lebensmittel, Versicherungen, Mobilität, Kleidung, Ausgehen, Geschenke usw.… Lebe nicht über deine Verhältnisse. Das bringt nur Stress und macht dich abhängig.
  4. Notgroschen haben. Lege dir ein finanzielles Polster an als Reserve für Unvorhergesehenes, wie den Kauf eines neuen Fahrrads, die Reparatur des Kühlschranks, die Nachzahlung für die Heizungsrechnung, eine spontane Urlaubsreise oder was auch immer. Ob dieses Geld auf deinem Girokonto liegt oder du dir ein Tagesgeldkonto einrichtest, ist bei den derzeit geringen Zinsen eher egal. Wichtig ist, dass du jederzeit schnell an deine Reserven kommst. So bleibst du unabhängig.
  5. Deinen persönlichen Sparbetrag festlegen. Wenn die obigen Punkte erledigt sind, überlege, was du regelmäßig und langfristig zur Seite legen kannst. Ein monatlicher Betrag von 50 Euro wäre schon mal ein guter Anfang.
  6. Das passende Sparprodukt finden:
  • Flexibel muss es sein, denn in deinem Leben kann noch viel passieren. Du solltest deine Sparraten also ohne weiteres erhöhen oder ganz oder teilweise reduzieren können. Lasse dich nicht mit Kündigungsfristen, Strafgebühren oder ähnlichem binden.
  • Kostengünstig muss es sein, denn alle Kosten und Gebühren reduzieren deine Rendite! Auch Steuern und Inflation mindern deinen Gewinn, gegen die kannst du aber wenig tun. Hohe Kosten jedoch kannst du vermeiden.
  • Zu deinem Risikotyp muss es passen, denn die Menschen gehen unterschiedlich mit Gewinnen und Verlusten um. Keiner mag sein Geld verlieren. Aber je sicherer man sein Geld anlegen möchte, desto niedriger ist die Rendite. Oder andersrum: je mehr Rendite winkt, desto mehr Risiko musst du eingehen. Kannst du z. B. einen Börsencrash aussitzen? Du bist ja noch jung und kannst warten, bis die Kurse sich wieder erholt haben. Wichtig ist, dass du im Ernstfall nicht nervös wirst und alles bei niedrigen Kursen verkaufst. Beachte, dass du dein Risiko gut verteilst, der Fachmann nennt das Risikostreuung oder Diversifikation. Zu diesem Punkt in Kürze mehr von mir.
  1. Hände weg von Lebensversicherungen oder Rentenversicherungen. Diese Produkte sollen Geldanlegen und Versichern kombinieren. Sie sind jedoch zu teuer, mit ihnen sparst du dich arm. Und das geht ganz klar an deinem Plan der Altersvorsorge vorbei. Wenn du besonders clever bist und stabil sparen kannst, frage stattdessen einen Honorarberater nach einer sogenannten Netto-Police.

Und schließlich noch ein zusätzlicher Tipp: Frage deinen Arbeitgeber, ob er vermögenswirksame Leistungen (VWL) gewährt. Achte auch hier auf ein kostengünstiges Produkt, in welches die Gelder fließen sollen.

Gerne das nächste Mal mehr. Bis dahin: Sei kein LeO!