
Virtuell optimal performen: Rhetorik-Tipps für Videokonferenzen
Videochats und Videokonferenzen sind heute an der Tagesordnung. Aber kennst du auch die Stolperfallen? Sicher möchtest du weder im Business-Meeting noch im Bewerbungsgespräch ins Fettnäpfchen treten. Um dies zu vermeiden, findest du hier ein paar nützliche Tipps von Rhetorik-Trainer Peter Flume.
Beim virtuellen Gespräch fehlt die emotionale Rückmeldung
Was im Alltag so praktisch ist, hat auch seine Tücken: Beim Videochat fehlt die unmittelbare körpersprachliche Rückmeldung. Die Einschätzung via Bildschirm kann trügen, weil kein Augenkontakt besteht oder das Bild verzögert übertragen wird. Schließlich entsteht über die Webcam immer eine Diskrepanz. Auch und gerade Emotionen transportieren Videokonferenzen relativ schlecht, da wir sie oft über Betonung und Stimme übermitteln. Je nach Medium kann das falsch oder gar nicht ankommen.
Missverständnisse sind in Videokonferenzen vermeidbar
Ich rate deshalb, sich innerhalb von virtuellen Gesprächen besonders deutlich auszudrücken und auch zu artikulieren. Hier gilt es Doppeldeutigkeiten zu vermeiden. Das könntest du innerhalb einer Konferenz beispielsweise durch eine gute Vorbereitung und/oder ein Skript sicherstellen. Vermeide längere Monologe! Deine Faustformel sollte sein: Immer an die Zuschauer denken und daran, welche Informationen diese benötigen – und welche nicht.
Alle Gesprächsteilnehmer können durch Rückfragen sicherstellen, dass sie richtig verstanden haben und selbst korrekt verstanden wurden. Aufmerksamkeit ist das Gebot der Stunde. Das fokussiere ich auch in meinem aktuellen Fachbuch „Die Kunst der Kommunikation“. Einander ausreden lassen und nicht nebenher andere Dinge zu erledigen ist in realen wie in virtuellen Gesprächen höflich und wichtig.
Virtuelle Meetings sind genauso wichtig wie persönliche
Eine gute Haltung ist nicht nur gut fürs Kreuz. Sie macht unter anderem im Videochat Sinn. Deine Stimme kann im aufrechten Sitzen besser und sympathischer klingen. Ein Lächeln zwischendurch lockert die Gesichtszüge sowie die Gesprächsatmosphäre auf. Für die Körpersprache gebe ich dir folgenden Tipp: Gestik und Mimik sind auch bei Videokonferenzen erwünscht. Allerdings ist hier der Bildausschnitt begrenzt, sodass du Gesten im Rahmen des Sichtfensters ausführen solltest und diese nicht zu schnell sein sollten.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Kleidung im virtuellen Meeting. „Die Leute erschrecken vor ihrem eigenen Bild, statt sich gezielt in Szene zu setzen“, sagt mein Kollege, der Schauspieler Vincent Courtens. Sein Tipp: Mit dem Outfit die persönliche Marke herausstellen und Alleinstellungsmerkmale setzen.
Mein Fazit: Nimm ein virtuelles Gespräch so wichtig, wie ein persönliches. Mach dir die Schwachstellen einer digitalen Kommunikation bewusst und vermeide Missverständnisse durch eine besondere Achtsamkeit in der Vorbereitung und während des Gesprächs.
Mehr dazu im Video:
Rhetoriktrainer Peter Flume hat gemeinsam mit dem Schauspieler Vincent Courtens in einer Video-Reihe auf humorvolle Art zusammengestellt, worauf es bei der Kommunikation per Videokonferenz ankommt, damit deine virtuellen Begegnungen genauso stark wirken, wie das persönliche Miteinander.
Hier Video Nummer 1: