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Kleidung im Vorstellungsgespräch: Dieses Outfit kommt an
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Kleidung im Vorstellungsgespräch: Dieses Outfit kommt an

 Anja Merklin-Wendle
Anja Merklin-Wendle
Content Managerin
In diesem Artikel:

Kleider machen Leute – das gilt insbesondere beim Vorstellungsgespräch. Hier muss du in kurzer Zeit einen perfekten Eindruck hinterlassen. Wir zeigen dir, welche Outfits dir im Vorstellungsgespräch weiterhelfen.

Du hast es fast geschafft. Deine fachliche Qualifikation hat dir die Eintrittskarte fürs Vorstellungsgespräch gebracht. Jetzt geht es darum, deinen potenziellen Arbeitgeber auch persönlich und optisch zu überzeugen. Es ist vermutlich die Frage aller Fragen, wenn du eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ergattert hast: Welches Outfit ist das richtige?

Warum deine Kleidung im Vorstellungsgespräch so wichtig ist

Die Frage ist deshalb so wichtig, weil deine Kleidung stark den ersten Eindruck deines Gegenübers beeinflusst. Sie kann den Unterschied ausmachen, ob du für die Stelle in Frage kommst oder nicht. Denn im Business-Kontext unterstreicht eine angemessene Kleidung deinen professionellen Auftritt. Und mit seriöser Kleidung wirkst du einfach kompetenter. Mit einem angemessenen Business-Outfit im Vorstellungsgespräch demonstrierst du, dass du die Stelle wirklich willst und den Job ernst nimmst.

Wichtig: Mit passender Kleidung beweist du, dass du dich in die Unternehmenskultur einfügen kannst und willst. Bedenke auch, dass dich der Personaler auch danach beurteilt, ob du später – falls du die Stelle bekommst – ein Aushängeschild für die Firma sein kannst. Das gilt vor allem dann, wenn du in der angestrebten Position viel Kundenkontakt haben wirst.

Deshalb ist es wichtig, dass du dir im Vorfeld auch Gedanken über deine Kleidung im Bewerbungsgespräch machst.

Kleidung im Vorstellungsgespräch: Der Dresscode für Männer

Das Hemd sollte am besten einfarbig und in dezenten Farben sein. Mit großen Mustern siehst du aus wie ein Clown und untergräbst deinen Status. Kurze Ärmel sind selbst im Hochsommer ein No-Go. Achte beim Hemd auf einen gebügelten Kragen.

Deine Hose sollte nicht zu lang sein. Eine perfekt sitzende Hose reicht bis zum Schuh und bildet vorne einen kleinen Knick, wenn sie auf dem Schuh aufliegt. Trendig sind gerade etwas kürzere Hosen, die den Blick auf die (farbigen) Socken freigeben. Dieser Look erfordert jedoch etwas Mut und passt nicht zu jeder Branche.

Viele Männer legen großen Wert auf Bequemlichkeit und kaufen Jacketts eine Nummer zu groß. Merke: Wer sich mit Sakko locker selbst umarmen kann, sollte zu einer kleineren Größe greifen. Die Ärmel sollten so lang bzw. kurz sein, dass die Hemdmanschette etwa ein bis zwei Zentimeter länger ist als der Ärmel des Sakkos.

Zu einem Anzug oder Jackett solltest du auf gepflegte Schuhe (z.B. Lederschuhe) achten. Auch dein sonstiges Aussehen sollte gepflegt wirken. Gönn dir also vorher noch einen Haarschnitt und achte auf eine gebändigte Gesichtsbehaarung.

Krawatten sind kein Muss mehr. Natürlich kommt es auch hier auf die Branche an, doch selbst Entscheider auf C-Ebene trifft man im Business-Kontext immer häufiger ohne den Binder an. Solltest du dich für eine Krawatte entscheiden, gilt: Einfarbig wirkt elegant und dezente Muster sind okay, sofern sich die Farben in Hemd oder Anzug wiederfinden.

Kleidung im Vorstellungsgespräch für Frauen

Frauen haben in Sachen Dresscode fürs Vorstellungsgespräch eine größere Auswahl: Hose, Rock oder Kleid in lang oder kurz – vieles geht. Umso mehr gibt es deshalb zu beachten.

Bei Röcken und Kleidern solltest du nicht an Stoff sparen. Mindestens eine Handbreit über dem Knie dürfen sie enden. Züchtig sollte entsprechend auch das Dekolletee ausfallen: Du willst schließlich in Gänze in Erinnerung bleiben, nicht nur als Körperteil … Daher sollten Frauen darauf verzichten, zu viel Haut zu zeigen und zu gewagte Outfits zu tragen. Ein dunkler Anzug mit klassischer Bluse mag seriös aussehen, sollte aber dennoch modisch und feminin sein. Als geschäftsmäßiger Business-Style kommt ein Kostüm oder eine Rock/Blazer Kombination in Frage sowie eine Bluse mit Kragen in gedeckten Farben.

Bei der Höhe der Schuhe gilt die „Sechs-Zentimeter-Regel“. Wer sich schwertut, mit Absätzen sicher zu laufen, kann Ballerinas oder elegante Schnürschuhe tragen. Bei Sneakern scheiden sich die Geister: Im Start-up aus der Tech-Branche oder kreativen Berufen sind sie sicher okay, in Banken, Versicherungen oder Unternehmensberatungen eher nicht.

Frauen müssen nicht nur auf die Kleiderwahl achten. Auch beim Styling kann einiges schiefgehen. Bei Make-up, Fingernägeln und Schmuck, Piercings oder Tattoos ist Zurückhaltung angesagt. Dezenter Schmuck ist erlaubt und eine gepflegte Frisur ist ein Muss.

Farben und Muster im Vorstellungsgespräch

Auch bei der Farbwahl im Vorstellungsgespräch ist Vorsicht angesagt. Am besten beraten bist du mit gedeckten und neutralen Farben setzen, wie z.B.:

  • Dunkelblau
  • Grau
  • Schwarz
  • Weiß

Diese Farben unterstreichen deine Professionalität und Seriosität und lenken im Gespräch nicht von deinen Fähigkeiten und Qualifikationen ab. Sie lassen sich prima mit einem weißen Hemd oder einer weißen Bluse kombinieren. Damit bist du immer passend und angemessen angezogen. Vermeide unbedingt auffällige Farben oder Muster, die ablenken könnten, wie z. B. knallige Farben (rot, pink, gelb, usw.) oder auffällige Muster (z.B. Karos, Streifen, usw.). Rot signalisiert übrigens Angriffslust und gehört deshalb weder auf Lippen noch Nägel. Verzichten solltest du auch auf zu viele Prints oder Designs.

Jeans und Turnschuhe – wie viel Casual geht beim Vorstellungsgespräch?

Sind alle anderen eher Smart Casual unterwegs, wirst du dich im Versicherungsvertreter-Style eher deplatziert fühlen. Letztlich kommt es immer auf die Branche und das Unternehmen an, bei dem du dich bewirbst. Für manche Branchen, wie beispielsweise im kreativen oder Informationsbereich, sind Jeans und Turnschuhe akzeptabel. In anderen Branchen, wie beispielsweise im Finanzwesen oder im öffentlichen Dienst, wird ein formelleres Outfit erwartet.

Deshalb unser Tipp: Erkundige dich nach den üblichen Outfits. Schau dazu auf die Homepage und auf die Seite der Firma in den sozialen Netzwerken. Da sieht man meist recht schnell, was kleidungstechnisch angesagt ist oder was eher nicht geht. Oder, noch besser: Du kennst jemanden, der dort arbeitet. Oder der jemanden kennt, der jemanden kennt. Versuche rauszufinden, wie der Dresscode lautet, und gehe im Zweifel lieber leicht overdressed in einem gepflegten Outfit zum Termin. Das zeigt, dass du dich auf den Termin vorbereitet hast und dich ernstlich für die Position und das Unternehmen interessierst.

Was du auch trägst, gepflegt sollte es auf jeden Fall sein, um einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Staub also die Turnschuhe zum Anzug lieber nochmal ab oder gönn dir gleich ein schickes neues Paar.

Die Dos & Don’ts bei der Kleidungswahl

  • Überlege dir schon am Tag zuvor, was du anziehen möchtest und leg dir alles zurecht. Deine Kleidung sollte natürlich frisch gebügelt, deine Schuhe blitzblank geputzt sein. Ausgetretene Absätze sind ein No-Go, ebenso zu kurze oder zu enge Kleidung. Im Zweifel lieber neu kaufen oder bei Freunden ausleihen und auf den passenden Sitz achten.
  • Lieber durch wenige, gut gesetzte Accessoires herausstechen. Eine Kette, dezente Ohrringe bei Frauen und eine Uhr – das reicht völlig aus.
  • Geruch: Ein Abendessen beim Griechen? Keine Gute Idee am Tag vor dem Vorstellungsgespräch. Knoblauchgeruch kommt ebenso wenig an wie eine Duftwolke Aftershave oder Parfum.
  • Bei Piercings und Tattoos reagieren immer noch viele Arbeitgeber empfindlich. Auch wenn sich manche Branchen nach außen hin sehr tolerant zeigen, ist es besser, seine Körperbemalung nicht vor dem ersten Arbeitstag allzu offen zur Schau zu stellen.